Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Redlham

Verheerende Brände waren der Anlass, dass sich 18 Männer am 08. Februar 1887 zusammengefunden haben, um die Feuerwehr Redlham zu gründen. Ausgerüstet mit den einfachsten Hilfsmitteln haben sie damals mit dem Einsatz ihrer Händekraft die Macht des Feuers bekämpft und den Bürgern in Not und Gefahr Hilfe gebracht.
Auflistung der Gründungsmitglieder:
Johann Fellinger | Hauptmann | |
Karl Gruber | Redlham | Stellvertreter |
Josef Baldinger | Fisching | |
Franz Kiener | Redlham | |
Mathias Speigner | Redlham | |
Karl Parzer | Redlham | |
Mathias Hiller | Redlham | |
Karl Eibl | Jebing | |
Josef Prötsch | Redlham | |
Franz Parzer | Redlham | |
Alois Reiter | Redlham | |
Josef Gruber | Jebing | |
Franz Harreiter | Piesing | |
Karl Staudinger | Piesing | |
Franz Heidinger | Redlham | |
Anton Palndorfer | Redlham | |
Franz Niedermeier | Jebing | |
Josef Meier | Redlham | |
Johann Meier | Redlham | |
Johann Parzer | Redlham |
Bereits kurze Zeit nach der Gründung wurden eine Handspritze und ein paar Schläuche angeschafft.
Der erste große Brand, der nach der Gründung der Feuerwehr im Pflichtbereich zu bekämpfen war, war im Juli 1888 beim Hüttmayr (Feldhamer in Redlham). Er wurde durch Blitzschlag verursacht. Das Haus brannte zur Gänze nieder.
Um die Feuerwehrkassa aufzubessern wurde am 02.02.1924 der erste Feuerwehrball veranstaltet. Der Reingewinn betrug 736.000 Kronen.
Erst 1931 wurde die erste Motorspritze angeschafft und im Jahre 1945 wurde ein Wehrmachtsfahrzeug angekauft, welches von der Fa. Poppenreither, Tuffeltsham, zu einem Löschfahrzeug umgebaut wurde. Bei diesem Fahrzeug handelte es sich um einen Steyr 1500 A.
Am 04. Juli 1948 fand das 60-jährige Gründungsfest, verbunden mit der Segnung der Motorspritze TS 80 samt Anhänger statt. Bei dieser Feier wurden S 4.020,18 eingenommen. In diesem Jahr wurde in der Ortschaft Redlham das erste Feuerwehrhaus fertig gestellt. Ein Jahr später wurde eine Sirene angeschafft und auf dem Haus Stix in Redlham (Feldhamer) montiert. Es handelte sich um eine Fliegersirene aus dem 2. Weltkrieg. Diese Sirene ist auch heute noch im Einsatz und auf dem Gemeindeamt in Einwarting montiert.
1953 wurde der Bau der Löschteiche in Jebing durchgeführt. Dieser Bau war notwendig, da der Lehbach im Sommer kein Wasser führte.
1957 wurde der 1945 erworbene Feuerwehrwagen vom Typ Steyr 1500 A bei der Herbstübung letztmalig eingesetzt und dann zur Verschrottung verkauft. Anstelle des Steyrwagens wurde ein KLF Type FK 1000 von der Firma Rosenbauer angeschafft.
Die Anschaffung einer neuen Motorspritze war 1969 unbedingt notwendig geworden, da bei der alten eine größere Reparatur fällig war, und sie den Erfordernissen nicht mehr entsprach. Man entschloss sich für eine Automatik VW75. Die alte wurde gegen Anzahlung der Fa. Rosenbauer zurückgegeben. Die weiteren Kosten übernahm die Gemeinde.
Im Winter 1974 wurden die ersten zwei Handfunkgeräte im Wert von S 41.000,- angeschafft.
1975 musste ein neues Feuerwehrfahrzeug angeschafft werden, da das alte nicht mehr den Sicherheitsvorschriften entsprach. Man entschloss sich für die Type Ford Transit 1500.
Nach der Kommandowahl 1978 wurde von der Feuerwehr der Wunsch geäußert, dass das alte Zeughaus renoviert bzw. umgebaut werden soll. Da dies jedoch erhebliche Kosten verursacht hätte, entschloss man sich von Seiten der Gemeinde, anstatt des Umbaues ein neues Feuerwehrhaus zu errichten. Als geeigneter Platz bot sich das Grundstück Obermayr in Redlham, das der Firma Niederndorfer gehörte, an. Nach dem Kauf wurde von den Feuerwehrkameraden sofort mit dem Abbruch des Wirtschaftstraktes begonnen. Als die Arbeiten beendet waren wurde seitens der Gemeinde Überlegungen angestellt, ob es nicht besser wäre, einen Feuerwehrhausbau neben den geplanten Tennisplätzen vorzusehen, um in diesem Bau die erforderlichen Räumlichkeiten für den Tennisclub unterzubringen. Die Feuerwehr war, da ihre Vorstellungen zur Gänze verwirklicht wurden, mit einem solchen Kombinationsbau einverstanden und somit stand einem Neubau nichts mehr im Wege. Als im Mai 1981 die Firma Breitenthaler mit den Arbeiten am Bau begonnen hatte, glaubte noch niemand daran, dass die Feuerwehr bereits im Herbst in das neue Zeughaus einziehen kann. Die Feuerwehrkameraden haben bei den Fertigstellungsarbeiten ca. 600 Stunden mitgeholfen. Es wurde von Seiten der Feuerwehr auch ein Betrag von S 200.000,- investiert.
Am 1. Oktober 1984 fand eine Besprechung zwischen dem Gemeinderat und dem Kommandanten wegen des Ankaufes eines gebrauchten TLF 4000 von der Feuerwehr Großarl statt. Am 22. Juni 1985 wurde von einer Abordnung der FF-Redlham das erworbene Tanklöschfahrzeug abgeholt. Mit dem Ankauf des TLF 4000 wurde ein weiterer großer Schritt in Richtung Ausrüstung getätigt. Der Steyr 790 kostete
S 600.000,-. Die Feuerwehr leistete einen Beitrag von S 100.000,-, die restliche halbe Million wurde von der Gemeinde zur Verfügung gestellt.
Anlässlich des 100jährigen Bestehens, wurde als Auftakt am Freitag, den 19. Juni 1987 eine Großübung in der Ortschaft Redlham abgehalten. 7 Feuerwehren mit 106 Mann und 12 Einsatzfahrzeugen, sowie das Rote Kreuz und Gendarmerie hatten sich daran beteiligt. Angenommen wurde ein schwerer Unfall mit Brandgefahr. 2 Autos stießen zusammen, wobei es zwei schwer verletzte Personen gab, die von den Feuerwehrsanitätern bis zum Eintreffen der Rettung versorgt wurden. Ein Fahrzeug geriet in Brand und wurde mit Schaum gelöscht. Der Wald links und die Häuser rechts von der Unfallstelle mussten wegen höchster Brandgefahr von den Wehren geschützt werden. Mit Hilfe einer 900 Meter langen Schlauchleitung brachte man das Wasser aus dem Redlbach und dem Baggersee zur Einsatzstelle. Bei der Abschlussbesprechung begrüßte OBI Johann Forstinger als Einsatzleiter der Großübung die Ehrengäste: Bürgermeister Karl Schoissengeyer, Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Erich Kopp, Abschnittspressereferent AW Anton Racher, Vertreter der Gendarmerie und des Roten Kreuzes. Nach der Übung wurden alle anwesenden Einsatzkräfte und Ehrengäste zu einem gemütlichen Abschluss in das Festzelt eingeladen. Auch ein Großteil der Zuschauer folgte diesem Aufruf.
Am Samstag wurde für die Jugend das traditionelle Sommernachtsfest veranstaltet, was bis in die frühen Morgenstunden dauerte.
Zum Festakt am Sonntag, waren 17 Feuerwehren mit 320 Mann gekommen. Die Feldmesse zelebrierte Stadtpfarrer Konsistorialrat Johannes Puchmaier, assistiert von Feuerwehrkurat Alois Mairinger. Die Stadtkapelle Schwanenstadt unter Kapellmeister Kronlachner spielte beim Empfang der Feuerwehren, bei der Feldmesse und beim Festakt. OBI Johann Forstinger begrüßte die Ehrengäste, Feuerwehren und die Bevölkerung. Anschließend gab er einen kurzen geschichtlichen Einblick über die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Redlham. Bürgermeister Schoissengeyer hielt eine Begrüßungsansprache und gratulierte der Wehr zum Geburtstag. Er übergab als Geschenk zwei schwere Atemschutzgeräte im Werte von S 43.000,- seiner Feuerwehr. Landtagsabgeordneter Josef Baldinger-Humer, Bezirksfeuerwehrkdt. Erich Kopp, Abschnittskdt. Robert Schoberleitner und die Bürgermeister der Nachbargemeinden waren als Gratulanten gekommen. Die Festrede wurde von Landesrat Leopold Hofinger gehalten. Er dankte allen für die Einsätze und gratulierte den Redlhamer Feuerwehrkameraden zu ihrem Jubiläum.
Am Sonntagabend, nach 3 anstrengenden Tagen, hatte man endlich Zeit gefunden selbst noch ein wenig zu feiern und es traf sich eine schon etwas müde, aber fröhliche Runde im Gasthaus Wolfsteiner (Schatzl in Einwarting) um die Feierlichkeit ausklingen zu lassen.
Am 20.01.1989 fuhr das Kommando mit Bgmst. Schoissengeyer nach Linz. 13 Feuerwehren in Oberösterreich entlang der Westbahnstrecke und der Passauerstrecke, darunter auch unsere Wehr, erhielten von der ÖBB, im Rahmen einer kleinen Feier, ein Bergegerät im Wert von S 138.000,- überreicht.
Am 21.08.1989 fand im Feuerwehrhaus eine erste Besprechung mit den Herren des Gemeindevorstandes über den Ankauf eines neuen LFB-A statt. Ein großer Tag für die Feuerwehr Redlham war der 28.05.1991. 28 Kameraden fuhren mit Bürgermeister Mair zur Firma Rosenbauer um das neue Löschfahrzeug Steyr der Type 10S18 abzuholen. Das KLF (Ford Transit) wurde zu einem Kommandofahrzeug umgebaut. Der Umbau wurde unter der Leitung von Kamerad Josef Schoissengeyer und Mithilfe der jungen Kameraden in Eigenregie durchgeführt. 1996 wurde dieser inzwischen 21 Jahre englische Ford, für den es kaum noch Ersatzteile gab, durch einen neuen Ford Transit 100L Vario 85 TD zu einem Kaufpreis von S 445.000 ausgetauscht.
Einen weiteren Schritt in der Entwicklung der Feuerwehr stellte der Einbau einer Einsatzzentrale mit der Installation einer Funkzentrale im Jahr 1997 dar. Im Zuge dieser Einrichtung wurden die Einsatzkräfte mit Rufempfänger (Piepser) ausgestattet.
Im Jahr 1999 wurde mit den Planungsarbeiten für den Umbau des alten Feuerwehrhauses begonnen. Dies war notwendig geworden, da das bestehende Gebäude nicht mehr den technischen Erfordernissen entsprach, und die Garage auf drei Ausfahrten zu erweitern war. Im Jahr 2001 konnte die Finanzierung gesichert werden und anschließend wurde die Detailplanung in Angriff genommen. Nach dem Sommernachtsfest im Juni 2002 wurde dann mit den Bauarbeiten begonnen. Im Zuge dieses Generalumbaues wurden auch ein Spindraum, eine Werkstatt mit einem Lagerraum und ein Schlauchturm angebaut. Durch unzählige Arbeitsstunden und erhebliche Eigenleistungen gingen die Arbeiten zügig und planmäßig voran, sodass mit Jahreswechsel das Gebäude seiner Bestimmung übergeben werden konnte.
Durch die Jahre hat sich die Feuerwehr Redlham zu einer gut ausgerüsteten und schlagkräftigen Feuerwehr entwickelt. Die Einsätze zur Gründerzeit waren ausschließlich Brände und Hilfeleistung bei Naturkatastrophen. Heute sind die Einsätze vielfältiger geworden. Vor allem im technischen Bereich wird seit dem Ausbau der Bundesstraße 1 den Einsatzkräften oft alles abverlangt. Daher wird nicht nur in die Ausrüstung sondern auch in die Ausbildung der Einsatzkräfte investiert. Allein in den letzten 10 Jahren wurden 126 Lehrgänge an der OÖ. Feuerwehrschule absolviert, und mit zahlreichen Leistungsabzeichen zählt die Feuerwehr Redlham zu den am besten ausgebildeten Feuerwehren in Oberösterreich.
Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Redlham:
1887–1902 | Johann Fellinger, Wirt in Redlham |
1903–1906 | Mathias Hüttmayr, Feldhamer in Redlham |
1907–1912 | Franz Prötsch, Bachmair in Redlham |
1913 | Mathias Holzinger, Krier in Redlham |
1914–1917 | Ferdinand Katherl, Krämer in Redlham |
1918 | Karl Gruber, Lias in Redlham |
1919–1920 | Mathias Holzinger, Krier in Redlham |
1921–1925 | Ferdinand Katherl, Krämer in Redlham |
1926–1934 | Karl Asamer, Bernthaler in Redlham |
1935 | Josef Obermair, Jocham in Redlham |
1936–1946 | Karl Stelzhammer, Wimmer in Piesing |
1947–1951 | Josef Poppenreiter, Wagner in Tuffeltsham |
1951–1961 | Engelbert Harreiter, Almair in Piesing |
1961–1973 | Franz Wollschlager, Weber in Fisching |
1973–1976 | Alfred Holzleitner, Tuffeltsham |
1976–1978 | Rudolf Stelzhammer, Wimmer in Piesing |
1978–1985 | Herbert Humer, Tuffeltsham |
1985–1988 | Josef Brenner, Redlham |
1988–2003 | Johann Forstinger, Redlham |
2003–2013 | Robert Oberegger, Landertsham |
2013– | Markus Forstinger, Redlham |